In den letzten Jahren flüchteten viele, sehr junge Personen in die Schweiz, deren Bildung und berufliche Qualifikationen oft nicht den Anforderungen des hiesigen Arbeitsmarkts entsprechen. Mit der Anfang Mai 2018 veröffentlichten Integrationsagenda haben sich Bund und Kantone nun auf ein gemeinsames Vorgehen geeinigt. Dieses sieht vor, mit höheren Investitionen und konkreten Zielen die Voraussetzungen zu schaffen, damit Flüchtlinge rascher in die Arbeitswelt integriert werden können.  Mit der Einführung des beschleunigten Asylverfahrens ab 2019 dürfte sich die Integrationsthematik zudem noch stärker akzentuieren. Gemäss Berechnungen des Bundes werden den Kantonen künftig in der Tendenz weniger Asylsuchende zugewiesen, diese haben jedoch eine höhere Schutzquote und sind daher auf effektive Integrationsmassnahmen angewiesen.

Vor diesem Hintergrund wollte der Kanton Wallis seine Leistungserbringung und Umsetzungsstrukturen im Asylbereich prüfen und optimieren. Das Departement für Gesundheit, Soziales und Kultur (DGSK) des Kantons Wallis hat Interface beauftragt, eine Ist-Analyse durchzuführen und davon ausgehend Optimierungen – sowohl auf der inhaltlichen als auch auf der strukturellen/organisatorischen Ebene – zu benennen. Übergeordnetes Ziel war dabei, die Arbeitsmarktintegration von Personen aus dem Asylbereich zu verbessern.

Neben dem Studium relevanter Dokumente zur Organisation, zu den Prozessen sowie zur Leistungserbringung des Amts für Asylwesen basierte die Analyse auf 20 Gesprächen mit insgesamt 26 Vertreterinnen und Vertretern des Amts für Asylwesen sowie weiteren bezüglich der Integration betroffenen Dienststellen und Institutionen. Um die Analyse zu ergänzen, wurden drei Fallstudien durchgeführt: eine zum Bildungszentrum «Le Botza», eine zu ausgewählten Kollektivzentren und eine zum Leistungsauftrag des Roten Kreuzes Kanton Wallis. Die Ergebnisse und die Vorschläge für die Optimierung der Organisationsstruktur und der Leistungserbringung wurden an einem verwaltungsinternen Workshop diskutiert. Die Erkenntnisse sind in einem Bericht dokumentiert, der zurzeit vom DGSK evaluiert wird.

Auftraggeber
Kanton Wallis, Departement Gesundheit, Soziales und Kultur (DGSK)
Ansprechsperson
Franziska Müller

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